Der E-Motor ist so kompakt, dass im Heck noch ein Teil der Batterie untergebracht werden konnte. Entwickelt hat diesen die Aachener Firma ENGIRO. Rund 250 Kilometer kann der Porsche mit einer Ladung zurücklegen; der speziell auf das Fahrzeug abgestimmte ENGIRO-Motor in Verbindung mit einer Hochleistungsbatterie sorgt dafür, dass in der Spitze der 911er auf bis zu 200 Stundenkilometer beschleunigen kann. Der Motor wurde auf Wunsch der e-creativ, einem Umbauspezialisten für Fahrzeuge, an das handgeschaltete Getriebe angedockt. Er deckt das gleiche Drehzahlband ab wie der ehemalige Boxermotor.
„Die Zusammenarbeit mit ENGIRO bei unseren Elektroumbauten von klassischen Porsche 911-Modellen war für uns die logische technologische Weiterentwicklung unserer bisherigen Umbauten“, ergänzt Henrique Simoes für die e-creativ. „Für unseren ersten Porsche-Elektroumbau - einen Porsche 911 jüngeren Baujahrs - waren klassische Elektromotor- und Batteriekomponenten, wie diese auf dem Umrüstmarkt als Bestandteil z.B. von Umbau-Kits angeboten werden und von den meisten Umbau-Firmen eingebaut werden, für die Konzeption einer Serienfertigung von Porsche-Klassikfahrzeugen deutlich zu wenig“.
„Wir erreichen mit den ENGIRO-Komponenten nunmehr Spitzen-Fahrleistungen und Reichweiten, die ansonsten nur mit deutlich größeren Batteriekapazitäten und schweren Motoren zu erreichen wären“, erläutert Herr Eberhardt. „Damit durchbrechen wir die Gewichtsspirale auch sehr moderner Elektrofahrzeuge und setzen ganz auf maximale Effizienz im Zusammenwirken der ENGIRO-Komponenten mit einem leichten und attraktiven Fahrzeug“.
ENGIRO hat nicht nur den Antriebsmotor entwickelt und geliefert, sondern auch die komplette Systemauslegung und –steuerung. Sogar die alten originalen Instrumente werden von der neuen Technik mit versorgt und eine elektrisch angetriebene Klimaanlage ist auch verbaut – aber äußerlich ist von der kompletten Elektrifizierung nichts zu sehen.
„Nach den Abnahmetests wird jetzt der erste Porsche mit unserem E-Antrieb die Typzulassung für die Serie erhalten. Darüber freuen wir uns sehr, denn von dieser Baureihe gibt es noch genug alte Fahrzeuge, die sich elektrifizieren lassen“, erzählt unser Projektleiter Jan Werner. „E-Fahrzeuge werden vor allem im Stadtverkehr eine deutliche Rolle spielen, denn rund 80 Prozent der täglich bewegten Autos legen weniger als 40 Kilometer am Tag zurück“, berichtet Dr. Ernst August Werner, unser Geschäftsführer der ENGIRO und Vorstand des Aachener Automotive Kompetenzclusters car e. V.
Und für ältere Fahrzeuge oder Oldtimer, wie den gerade umgerüsteten Porsche Targa, die einen Motorentausch benötigen, sieht Werner gute Perspektiven für den neuen ENGIRO-E-Motor. „Der E-Porsche ist für uns ein Technologieträger mit Spaßpotential, der uns wichtige Betriebsdaten aus dem Alltagsbetrieb liefert, die wiederum in unsere neuen Antriebe für Busse und Lkw´s einfließen. Die ganzheitliche Integration von E-Motor mit verschiedenen Komponenten wie z. B. Kupplung, Getriebe, Lagern in einem anwendungsspezifischen Gehäuse ist unser Ansatz. Mehr noch: Die von uns entwickelten E-Maschinen bilden durch die optimale Abstimmung mit der Leistungselektronik ein innovatives, platzsparendes Komplettsystem. Denn nur durch exakte Abstimmung aller Komponenten lässt sich ein optimaler Gesamtwirkungsgrad erzielen“, fügt unser Projektleiter Jan Werner hinzu und startet den ersten elektrifizierten Porsche made in Aachen.
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<link http: bit.ly external-link-new-window externen link in neuem>Artikel der Aachener Zeitung vom 29.09.2017
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